Kostenlose Zutritte
Zivil-militärische Zusammenarbeit
Ein Band der Freundschaft knüpfen
Alle vier Jahre richtet der Internationale Militärsportverband CISM (Conseil International Du Sport Militaire) eine Militär-Olympiade aus, an der sich 45 Nationen beteiligen. Für die vierten Militär-Weltspiele stehen vor allem Berchtesgaden und Ruhpolding im sportlichen Zentrum. Die deutsche Bundeswehr richtet das sportliche Großereignis zum ersten Mal aus. Die Jahre zuvor waren es Italien (2010), Frankreich (2014) und Russland (2017).
Für Generalleutnant Jürgen Weigt, Stellvertreter des Inspekteurs der Streitkräftebasis und Präsident Organisationskomitee der 4. CISM WWG 2021, bietet sich bei den Winterspielen die große Chance, Bayern mit seiner Landschaft und Kultur einem internationalen Publikum aus vier Kontinenten darzustellen. Zudem verlangen Wettkampforganisation, Logistik, Verpflegung, Transport, Unterkunft und Kommunikation einen hohen Einsatz. Dieses Engagement zeigen die Sportler der Bundeswehr anlässlich der geplanten Großveranstaltung im Rahmen ihrer Spitzensportförderung vom 23. bis 28. März. Angetreten wird in neun Sportarten: Alpin Ski, Biathlon, Para-Ski-Langlauf, Ski Bergsteigen, Klettern, Ski Patrouille, Cross-Lauf, Ski Orientierungslauf und Snowboard.

Als Symbol der 4. Militär-Weltspiele CISM im Jahr 2021 steht ein „Band der Freundschaft“, in dem alle Nationen im sportlichen Wettkampf verbunden sind und die Bevölkerung mit einbeziehen. Nicht das Motto „höher, weiter, schneller“ soll dominieren, sondern unsere Willkommenskultur und Gastfreundschaft“, bekräftigt Generalleutnant Jürgen Weigt. Alle Events und Wettkämpfe sind für das Publikum kostenfrei, und erstmals werden Disziplinen angeboten, bei denen „unsere nationalen und internationalen Kameradinnen und Kameraden mit physischen Einschränkungen und psychischen Belastungen an den Welt-Winterspielen teilnehmen können“, bekräftigt Jürgen Weigt. Insgesamt werden 1300 Athleten erwartet.

Für die Durchführung der Spiele könne man ausschließlich auf bereits bestehende Infrastruktur zurückgreifen. In Berchtesgaden soll der Weihnachtsschützenplatz zu einem „Friendship-Place“ als internationale Begegnungsstätte werden. „Sportler und Offizielle können sich dort in entspannter bayerischer Atmosphäre austauschen und anfreunden“, informiert Oberst Jürgen Ammann, Koordinator des Bereichs Kommunikation. Die Eröffnungsfeier wird am 23. März am Götschen und die Abschlussfeier am 28. März 2021 in der Max-Aicher-Arena in Inzell sein.

Die Kommunen und Vereine sind in die 4. CISM Militär-Weltspiele des Wintersports eingebunden. Neben allen sportlichen Ambitionen und Spitzenleistungen sind in Zusammenarbeit mit den Tourismusverbänden Tagesausflüge zu den touristischen Sehenswürdigkeiten geplant, sowie ein begleitendes Kultur- und Freizeitprogramm. Im Focus steht ebenso die Unterbringung von offiziell teilnehmenden Delegationen in 23 Hotels- und Unterkünften. In Ruhpolding etwa ist mit dem SV-Ruhpolding vor Beginn der Wettkämpfe eine Schulstaffel angedacht, bei der die jungen Sportler auf der gleichen Strecke laufen wie die Top-Athleten des Militärs. Offen sei man für weitere Ideen und Aktionen in diese Richtung.

Bereits jetzt habe man schon ein Verkehrskonzept entwickelt, und zwar ist die Anreise zentral über den Airport München vorgesehen. Ein Shuttle mit Fahrzeugen der Bundeswehr wird eingesetzt. Vor Ort arbeite man an einem Konzept mit regionalen Verkehrsverbünden. Die ganze Veranstaltung werde von der „Operationszentrale AlpenCongress“ aus gesteuert, die zugleich als zentrale Anlaufstelle für jedermann dient. Dazu gehören der Infobereich und die Open-Area. Die Bundeswehr hebt die funktionierende zivil-militärische Zusammenarbeit positiv hervor, besonders die Unterstützung durch die Sportverbände, Gemeinden und Betreiber der Wettkampfstätten mit der Bereitstellung von Personal und Material im Bereich der Wettkampflogistik. Ein eigenständiges Pressecenter ist in der Chiemgau-Arena Ruhpolding geplant, sowie ein „Internationales Broadcasting Centre“ für die TV-Übertragungen.

Brigadegeneral Georg Klein hebt in seinem Schlusswort die wichtige sportliche Dimension der Veranstaltung hervor. „Sehen sie die Augen der jungen Leute leuchten, die Motivation im Dienst für die Bundeswehr? Das würde sich manches private Unternehmen wünschen. Wir freuen uns auf diese Winterspiele und die gute Zusammenarbeit in und mit der Region.“