– Landrat Bernhard Kern zwei Wochen im Amt
– Die laufenden Geschäfte weiter voran bringen
Landrat Bernhard Kern ist gerade mal seit zwei Wochen im Amt und hat längst einen vollen Terminkalender. Vieles drehte sich natürlich um die aktuelle Entwicklung der Situation um den Coronavirus, wo das Landratsamt die zentrale Steuerungsstelle des Krisenstabes ist. Jeden Tag ist eine Besprechung in der Führungsgruppe Katastrophenschutz, der FüGK, angesetzt. Schon im April war Bernhard Kern mehrfach bei den Sitzungen des FüGK dabei, pendelte häufig zwischen dem Rathaus in Saaldorf-Surheim und dem Landratsamt. „An Urlaub war und ist in dieser herausfordernden Zeit nicht zu denken“, bekennt Kern. „Glücklicherweise entspannt sich die Situation jetzt“, ergänzt er.
Bernhard Kern ist überzeugt von der Kraft des Teams, das aus Ärzten, Gesundheitsexperten aus den Kliniken, Helfern der Freiwilligen Feuerwehr, den Rettungsdiensten, der Bundeswehr und der Landes- und Bundespolizei besteht. Eine zentrale Rolle in der Coronakrise nimmt das Bürgertelefon ein, bei dem an Spitzentagen bis zu 360 Anrufe eingingen. Vier Mitarbeiterinnen des Landratsamtes nahmen sich der Nöte und Sorgen an. Ergänzend dazu ist eine „Corona-Hotline“ der Bayerischen Staatsregierung geschalten.
26 Jahre lang ein Teamleader
Der neue Landrat Bernhard Kern macht einen entspannten Eindruck bei unserem Gespräch, hat den Termin kurzfristig zwischen rein geschoben. Sechs Jahre als Bürgermeister von Saaldorf-Surheim und 20 Jahre Selbständigkeit haben ihm einen guten Umgang mit Stress gelehrt. Er pflegt eine offene Kommunikation und setzte dafür ein erstes Zeichen. Alle kommunalen Verwaltungen des Landkreises erhielten eine aktuelle Liste mit den Kontaktdaten und Ansprechpartnern für die einzelnen Bereiche im Landratsamt.
„Bei allen Kommunen werden die gleichen Fragen gestellt, vor allem jetzt im Hinblick auf die Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Da ist es hilfreich zu wissen, wo man anrufen kann, und bei Bedarf wird die entsprechende Nummer an den Bürger weitergegeben. Sie ist zwar auch so zu finden, doch ein wenig Hilfe dabei schadet nicht und die Menschen sollen wissen, dass wir als Behörde für sie da sind.“
Hilfe durch BGLT und Wirtschaftsservice
Auch wenn sich die Lage insgesamt beruhigt, so nimmt sie in der Hotellerie und Gastronomie sowie bei vielen Wirtschaftsbetrieben an Dramatik zu. Landrat Bernhard Kern ist dankbar für die BGLT (Berchtesgadener Land Tourismus GmbH) und den Wirtschaftsservice des Landkreises. „Hier gibt es eigene Hotlines und die Bedarfe nach Hilfe und Unterstützung sind hoch. Erst am Mittwoch gab es ein enges Krisengespräch mit den Geschäftsführern und auch ein Treffen mit den Bürgermeistern des Landkreises. Das alles gehört zu den festen Terminen von Bernhard Kern.
„Im Hintergrund laufen zudem sämtliche anderen Bereiche weiter“, so der Landrat und nennt Verkehrsprojekte wie das Alltagsradwegenetz, Nahverkehr, ÖPNV und Schiene. „Klimaschutz und die Energiebilanz des Landkreises werden voran getrieben und natürlich kümmern wir uns um die Schulen“, ergänzt Kern. Selbst der Neubau des Landratsamtes braucht eine Neubewertung des Raumkonzeptes. „Die Krise hat uns gezeigt, dass viel mehr Homeoffice möglich ist, als viele geglaubt haben. Nach anfänglicher Skepsis hat sich das gut eingespielt.“
Der Alltag muss auch
im Landkreis wieder anlaufen

Verstärkt werde künftig die Besetzung des Gesundheitsamtes. „Der Leiter fiel in den letzten Wochen aus, seine beiden Vertreter aber haben einen guten Job gemacht. Es wird hier Neubesetzungen geben und darüber hinaus die Stelle eines Veterinärs geschaffen“, informiert Bernhard Kern.
Den Mitarbeitern des Landratsamtes stellt er ein gutes Zeugnis aus. „Das Haus ist gut bestellt, die Bediensteten arbeiten konstruktiv zusammen. Wichtig ist, dass am Ende etwas Sinnvolles und Zielführendes heraus kommt, und das tut es in der Regel. Die Chemie untereinander stimmt.“
Die Grenzöffnung muss noch warten
Kaum sind wir mit unserem Interview fertig, bricht Bernhard Kern zu einem nächsten Treffen mit dem Landrat von Traunstein auf. Persönlich hat er sich bereits in der Causa Grenzöffnung an das Innenministerium sowie an die Bayerische Staatsregierung gewandt und steht auch mit Landesrat Stefan Schnöll im engen Kontakt.