1,3 Millionen für das Schloss Adelsheim

Museum Schloss Adelsheim in Berchtesgaden:
Kann man so eine Einrichtung
mit wirtschaftlichen Kennzahlen bewerten?
Das Museum Schloss Adelsheim in Berchtesgaden gibt der Heimat ein Gesicht
Das Museum Schloss Adelsheim in Berchtesgaden gibt der Heimat ein Gesicht, ist aktuell aber geschlossen und wird saniert. – Foto: Gerd Spranger

Einmal mehr stand das Museum Schloss Adelsheim auf der Tagesordnung des Kreisausschusses. Konkret ging es um die Sanierung des Daches für 1,3 Millionen Euro, und die Arbeiten haben bereits begonnen, so Landrat Bernhard Kern. Mit der Ertüchtigung des Daches soll auch die Hausmeisterwohnung wieder nutzbar sein. In dem Sachvortrag des Landratsamtes wurde dem Ausschuss eine Aufstellung der Kosten der letzten zehn Jahre vorgelegt. 2,7 Millionen Euro waren eingeplant, tatsächlich aber nur 1,8 Millionen verausgabt. Auf den Gebäudeunterhalt entfielen 614.100 Euro und auf den Museumsbetrieb knapp 1,14 Millionen. Im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr 2019 entstanden Kosten von 146.800 Euro. In Spitzenjahren nahm man über die Besucher 34.000 bis 39.000 Euro ein, zuletzt waren es noch 15.660 Euro.

Zahl der Besucher hat sich halbiert

Kreisrat Sven Kluba (CSU) hatte sich die Zahlen genau angesehen und setzte die Investitionen in Relation. „Bezieht man die Kosten für den Unterhalt des Gebäudes mit ein, so ergeben sich pro Besucher Ausgaben von deutlich über 500 Euro.“ Er würdigte zwar die historische Bedeutung des kleinen Schlösschens von 1614, hinterfragte aber den Aufwand. Das gab Anlass zu einer ganzen Reihe von Wortmeldungen. Dr. Bernhard Zimmer (Grüne) stellte den Bezug auf wirtschaftliche Kennzahlen für so ein Gebäude und so eine Einrichtung grundsätzlich in Frage. Darüber hinaus seien „600.000 Euro Aufwendungen für den Erhalt so eines Gebäudes in zehn Jahren durchaus zu vertreten. Zudem ist das Museum eine Sammlung historisch wertvoller Güter unserer Heimat.“ Er regte an, etwa über den Kreistag, mehr Gutscheine für das Museum Schloss Adelsheim zu vergeben. „Ich bin überzeugt, dass viele unserer Kreisräte noch nicht persönlich in dem Museum waren, ich eingeschlossen“, merkte er an.

Der „Heimat ein Gesicht geben“

Michael Koller (FWG) erinnert sich gut an seine Besuche im Heimatmuseum, zuerst mit der Schule und zuletzt mit der FWG-Fraktion. Museumsleiterin Friederike Reinbold bescheinigter er „der Heimat ein Gesicht zu geben.“ Ausdrücklich begrüßte er, dass im Schloss demnächst auch wieder jemand wohne und das Gebäude nicht verwaist dastehe. Auch für den Landkreis gelte, dass Eigentum verpflichtet.

Das Museum Schloss Adelsheim in Berchtesgaden gibt der Heimat ein Gesicht
Das Museum Schloss Adelsheim in Berchtesgaden gibt der Heimat ein Gesicht, ist aktuell aber geschlossen und wird saniert.

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